*Der Artikel zum Thema Zwischen den Welten enthält Amazonlinks*
Um sich und ihren kleinen Sohn zu ernähren, beginnt die junge Hadley Vlahos eine Ausbildung zur Krankenschwester. Im hektischen Alltag eines Krankenhauses südlich von New Orleans kommt der menschliche Umgang mit den Patienten oft zu kurz. Deshalb lässt sich die engagierte junge Frau zur Hospizschwester ausbilden und begleitet Sterbende auf ihrem letzten Weg.
In ihrem Bestseller „Zwischen den Welten“ schildert sie ihre Erfahrungen anhand von zwölf Fällen. Wir lesen also von zwölf Menschen und ihren Angehörigen, denen sie mit Rat, Tat und Verständnis zur Seite stand.
Und das vor allem während der berühmten letzten 72 Stunden, wenn der Tod unausweichlich bevorsteht.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Palliativ- und Hospizpflege?
Das wollte ich schon lange einmal wissen und vielleicht geht es dir auch so. Aber Bloggen bildet ja bekanntlich weiter! (Blogartikel lesen natürlich auch)
1. Palliativpflege
Palliativpflege konzentriert sich darauf, die Symptome schwerer und unheilbarer Krankheiten zu lindern. Hier geht es häufig um Schmerzmanagment und psychologischer Unterstützung, aber auch um die Pflege von bettlägerigen Menschen. Palliativpflege kann in Krankenhäusern, spezialisierten Palliativstationen oder Pflegeeinrichtungen, aber auch zu Hause stattfinden.
2. Hospizpflege
In der Hospizpflege geht es speziell um Menschen in den letzten Wochen oder Monaten ihres Lebens. Häufig sind heilende Behandlung nicht mehr sinnvoll oder erwünscht. Die Unterstützung ist ganzheitlich und umfasst auch die seelische, soziale und spirituelle Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Hospizpflege findet oft in speziellen Hospizeinrichtungen oder auch zu Hause statt, wobei ambulante Hospizdienste unterstützen können.
Vielleicht interessiert es dich, dass ich bereits schon mal ein Buch zu dem Thema auf meinem Blog Sabienes Welt vorgestellt habe. „Schreib mein Happy End“ findest du unter diesem Link.
Zwischen den Welten von Hadley Vlahos – Meine Meinung
Hadley Vlahos lädt uns mit ihrem Buch Zwischen den Welten auf eine tief berührende Reise ans Ende des Lebens ein. Als Hospizkrankenschwester hat sie viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und dabei nicht nur deren Geschichten, sondern auch ihre eigenen Fragen und Einsichten zum Sterben und Leben mit uns geteilt. Vlahos gelingt es dabei, ihre Beobachtungen mit einer warmherzigen Offenheit zu erzählen, die nicht nur Trost spendet, sondern auch viel Raum für eigene Gedanken und Gefühle lässt.
Das hat mir an diesem Buch gefallen:
Was mir wirklich gut gefällt ist, dass Hadley in ihrem Buch den Tod enttabuisiert und als natürlichen Teil unseres Daseins betrachtet. Sie begegnet ihren Patienten immer mit großem Respekt und Mitgefühl und lässt uns durch ihre Augen auf sehr menschliche Weise auf diese Übergänge zwischen Leben und Tod blicken. Ihre Erzählungen sind oft bewegend, gelegentlich humorvoll und immer voller Respekt für die Menschen, die sie begleitet. Gleichzeitig beleuchtet sie auf sanfte Weise die Erfahrungen, die Menschen in dieser Übergangszeit oft machen – sei es das Wiedersehen mit geliebten Menschen aus der Vergangenheit oder das Gefühl, in Frieden loszulassen.
Vlahos versteht es, die Geschichten so zu erzählen, dass man sich selbst und das eigene Leben reflektiert. Das Buch half mir, diese ernste Angelegenheit mit etwas mehr Gelassenheit und Angst zu sehen.
Negative Kritik an „Zwischen den Welten“
Hadley Vlahos liefert mit ihrem Buch ein zu sonniges Bild auf die Hospiz- und Palliativpflege. Denn selbstverständlich ist auch dieser Bereich der Pflege körperlich und seelisch unvergleichbar herausfordernd. Tatsächlich ist sie irgendwann so ausgebrannt, dass sie sich professionelle Hilfe suchen muss. Aber selbst dann scheint sie ihren Alltag als alleinerziehende Mutter mit links zu wuppen.
Auch könnten ihre Beobachtungen von den Phänomenen, die Sterbende wahrnehmen, als zu spirituell und esoterisch empfunden werden. Man sollte diese Episoden vielleicht nicht für bare Münze nehmen.
Fazit:
Zwischen den Welten ist eine einfühlsame und zugleich mutige Hommage an das Leben und das Sterben, die durch Vlahos’ einfache, klare Sprache alle Leser*innen erreichen kann. Wer sich darauf einlässt, wird dieses Buch als Bereicherung empfinden und vielleicht ein klein wenig die Angst vor dem Ungewissen verlieren.
Wem könnte dieses Buch gefallen?
- Leser*innen, die sich mit den Themen Leben, Tod und Abschied in einer einfühlsamen und nachdenklichen Weise auseinandersetzen wollen
- Leser*innen, die sich für die Arbeit von Hospizpfleger*innen interessieren
Für wen ist dieses Buch eher nicht geeignet?
- Leser*innen, die sich nicht bereit fühlen, sich mit diesem Themenkreis auseinanderzusetzen (was ich verstehen kann)
- Leser*innen, die eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Trauer bevorzugen.
Bibliografisches zu dem Buch „Zwischen den Welten“
- Titel: Zwischen den Welten – Was ich als Hospizschwester über die Grenze zwischen Leben und Tod gelernt habe
- Autorin: Hadley Vlahos, Elisabeth Liebl (Übersetzung)
- Originaltitel: The In-Between
- Herausgeber: Kösel-Verlag (28. August 2024)
- Sprache: Deutsch
- Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
- ISBN-10: 3466373271
- ISBN-13: 978-3466373277
- Preis Stand November 2024: 16,99 Euro (eBook), 22,00 Euro (Gebundenes Buch)
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Berühmte letzte Worte
Ich habe auf MondYoga schon lange keine Buchsprechung veröffentlicht. Und bislang habe ich hier lediglich Bücher zum Thema Yoga vorgestellt. Du musstest dich also mit einem anderen Genre auseinandersetzen.
Wie hat dir diese Buchvorstellung gefallen? Ich fand, dass das Thema von diesem Buch sehr gut zum Monat November und zu meinen letzten Artikeln über Samhain und den Herbstzauber passt.
Was hältst du von dieses Buch? Würdest du es kaufen und lesen?
Erzähle mal!
Text: Zwischen den Welten von Hadley Vlahos – Eine Buchvorstellung ©mondyoga.de
Alle Fotos: Zwischen den Welten von Hadley Vlahos – Eine Buchvorstellung ©mondyoga.de
Danke an den Penguin Verlag , der mir ein Rezensionsexemplar dieses Buches kostenlos zur Verfügung gestellt hat