*Der Artikel zum Thema Schmerzen beim Yoga enthält Amazonlinks*
Yoga ist sanft und ganzheitlich. Denn obwohl Yoga über Dehnung und Streckung die Muskulatur aktiviert, ist Yoga nicht in erster Linie eine Sportart. Wenn du dich in eine Asana begibst, vermittelt diese Impulse an unser Nervensystem, an unser Gehirn und an unser Seelenleben.
Doch obwohl Yoga so sanft und so wohltuend ist, hört man immer wieder von Schmerzen beim Yoga. Auf einigen Foren und Berichten ist sogar von Unfällen die Rede, bei denen sich die Menschen wirklich ernsthafte Schäden zugeführt haben.
Wie kann das sein?
Und wie gefährlich ist Yoga in Wirklichkeit?
In diesem Beitrag werde ich versuchen, diese Fragen einmal näher zu beleuchten.
Schmerzen beim Yoga – Der Muskelkater
Ein Muskelkater kann bei jeder Art von körperlicher Betätigung entstehen. Dabei ist es egal, ob du deine Wohnung streichst, eine Fahrradtour machst oder Yoga praktizierst. Und ein Muskelkater ist immer – IMMER! – zu vermeiden. Laut den neuesten Erkenntnissen kommt es dabei zu mikroskopisch kleinen Rissen im Muskelgewebe. Dadurch entstehen winzige Entzündungsherde im Muskel und wenn nach etwa einem Tag diese Entzündungsstoffe wieder ausgespült werden, fängt es an, weh zu tun.
Ein schwerer Muskelkater kann auch immense Folgen für den Bewegungsapparat haben, zum Beispiel durch die automatische Schonhaltung, die man in diesem Fall automatisch einnimmt.
Wie kann es beim Yoga zu einem Muskelkater kommen?
Die Ursachen für einen Muskelkater nach einer Yogastunde sind eigentlich die gleichen, wie bei jeder anderen Sportart auch:
- mangelnde Vorbereitung – also kein Aufwärmen
- keine Entspannung nach den Yogaübungen (Cool Down)
- unangemessene Asanas
- falsche Ausführung der Asanas.
Wie kannst du einem Muskelkater vorbeugen?
Lerne, dich vor deiner Yogastunde zu zentrieren und innerlich zur Ruhe zu kommen. Wichtig ist, dass du nicht urplötzlich irgendeine Yogahaltung einnimmst. Jede Asana sollte dreimal wiederholt werden. Nutze die Wiederholungen, um dich der Bewegung, Dehnung und allgemeinen Herausforderung der jeweiligen Körperhaltung zu nähern. Sie dir zu „erarbeiten“:
- Bei der ersten Wiederholung führst du die Asana möglichst korrekt, aber ohne jegliche Anstrengung durch
- Bei der zweiten Wiederholung darfst du versuchen, dich ein wenig stärker in die Dehnung heranzuarbeiten. Du bleibst dabei aber weiterhin unterhalb deiner persönlichen Schmerzgrenze.
- Während der letzten Wiederholung nimmst du die Haltung wieder nur so weit ein, wie es dir ohne Anstrengung möglich ist.
- Danach entspannst du dich ein paar Sekunden.
Wichtig ist, dass du immer noch genügend Kraft und Energie hast, um langsam eine Asana aufzulösen.
Nach jeder Yogasitzung solltest du noch ein paar Minuten ruhen. Lege dich auf deine Yogamatte, decke dich zu und meditiere ein wenig oder höre Musik. Oder du machst eine Atemübung, wie die Reinigungsatmung.
Falsche Lehrer, falsche Vorbilder, falsche Asanas
Kein Mensch ist gleich, kein Körper ist gleich und nicht jede Asana ist für jeden Körper geeignet. Zum Beispiel fällt mir der Lotussitz schwer, weil ich eine Fehlstellung der Hüftgelenke habe. Ich werde also nie meine Knie auf dem Boden ablegen können, wie man das in den Anleitungen so schön sehen kann.
Auch du musst lernen, auf deine körperlichen Voraussetzungen Rücksicht zu nehmen. Dabei ist es völlig egal, ob der Typ auf der Yogamatte neben dir sich wie eine Gummipuppe biegen kann.
Auch die vielen schönen und ästhetischen Fotos in Yogabüchern oder auf Instagram sind schlechte Vorbilder. Die wenigsten von uns werden zu solchen Profis werden.
Ein guter Yogalehrer wird dich unterstützen und auf deine persönlichen Voraussetzungen Rücksicht nehmen. Wenn er das nicht tut, wechsle den Kurs.
Schmerzen beim Yoga oder: Wenn es nun doch zu einem Muskelkater kommt?
Vielleicht hast du nach einer Yogastunde ein leichtes Ziehen in einigen Muskeln gespürt. Wenn es dich in deinen Bewegungsabläufen nicht einschränkt, du dich fit fühlst und dieses Gefühl nach einem Tag wieder verschwindet, ist das hinnehmbar. Wahrscheinlich wundern sich gerade deine Faszien, weil sie mobilisiert worden sind.
Wenn du dir aber einen richtigen Muskelkater angelacht hast, hilft dir Wärme oder eine leichte Massage mit Arnikaöl. Nimm Magnesium ein, versuche möglichst eiweißreich zu essen und trinke ausreichend. Es gibt Studien über eine positive Wirkung von Kirschsaft bei Muskelkater. Vielleicht probierst du das mal aus und berichtest mir, ob das stimmt. Aber eigentlich wünsche ich dir natürlich, dass du gar nicht in eine solche Verlegenheit kommst.
Schmerzen beim Yoga oder: Wie gefährlich ist Yoga eigentlich?
Wie oben bereits erwähnt, gibt es etliche Berichte von Menschen, die sich durch Yoga richtig schwer verletzt haben. Bei keiner Sportart sollten einem Sehnen und Bänder schnalzen oder die Bandscheiben um die Ohren fliegen. Erst recht nicht bei Yoga!
Aber generell muss ich schon betonen, dass es bestimmte Vorerkrankungen gibt, bei denen Yoga nicht oder nur sehr eingeschränkt praktiziert werden kann. Ganz oben auf der Liste sind hier Erkrankungen und Verletzungen an der Wirbelsäule zu nennen und Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System. Auch für Schwangere gibt es einige Einschränkungen.
Ich weise zwar bei jeder Asana auf einige Kontraindikationen hin, aber dies kann immer nur ein unvollständiges Bild sein. Deswegen auch meine Bitte an dich: Lass vorher von einem Arzt oder Therapeuten über eventuelle Einschränkungen beraten. Bespreche dich mit deinem Yogalehrer und ziehe gerade als Anfänger Privatstunden in Betracht. Denn dort kann optimal auf deine individuelle Problematik eingegangen werden.
Berühmte letzte Worte
„Wo viel Licht ist, ist auch Schatten“ – dieses berühmte Zitat passt auch auf Yoga ziemlich gut.
Mir persönlich ist es immer ganz wichtig, dass wir alle lernen, selbstverantwortlich mit unserem Körper umzugehen. Damit ist schon viel gewonnen.
In diesem Sinne: Pass auf dich auf!
Text: Schmerzen beim Yoga oder: Wie gefährlich ist Yoga eigentlich? ©mondyoga.de
Alle Fotos: Schmerzen beim Yoga oder: Wie gefährlich ist Yoga eigentlich? ©mondyoga.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com