Die Bezeichnung Gespreizte Beinstreckung stammt noch aus meinen Anfängen mit der kanadischen Yoga-Autorin Kareen Zebroff. Inzwischen weiß ich, dass im deutschen Sprachraum diese Asana gerne als Sitzender Winkel benamt wird. Und das passt auch gut, denn in der Sanskritbezeichnung Konasana steckt die Silbe Kona für Winkel.
Nach langen Überlegungen habe ich mich entschlossen, diesmal die Bezeichnung nicht anzugleichen. Denn Sanskrit hin oder her: Das Wesen dieser Asana, die Spreizung der Beine und Beinsehnen, kommt bei dem alten Namen viel besser zum Ausdruck.
Dennoch wird die übersetzte Bezeichnung hier Erwähnung finden. Und wenn alle Stricke reißen, haben wir noch den ursprünglichen Sanskritnamen zur Orientierung.
Gespreizte Beinstreckung (Sitzender Winkel) – so wird sie ausgeführt:
Der Sitzende Winkel ist eine schöne Asana, wenn du dich auf die Knie- und Schenkelstreckung oder den Lotussitz vorbereiten möchtest. Denn sie streckt und öffnet den kompletten Beckenraum
- Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden.
- Spreize deine Beine so weit wie es geht auseinander.
- Lege auf jedes Bein eine Hand und lasse beide Hände langsam in Richtung der Zehen gleiten.
- Nun beugst du dich mit geradem Rücken von der Taille aus nach vorn.
- Greife mit den Händen den Teil der Beine, den du ohne Anstrengung fassen kannst.
- Auch, wenn du die Hände nur bis zu den Knien bringst, ist das vollkommen in Ordnung.
- Lasse nun deinen Kopf langsam nach vorne fallen und beuge dabei die Ellenbogen nach oben.
Dadurch wird die Wirbelsäule noch ein bisschen besser gedehnt. - Verharre in dieser Stellung fünf bis dreißig Sekunden.
- Richte dich ganz langsam aus dieser Stellung wieder auf und entspanne dich.
- Wiederhole diese Asana noch zweimal
Wenn dir das Sitzen allzu schwer fällt, darfst du dich auf die Kante einer mehrfach gefalteten Decke setzen. Gerade am Anfang könnten deine Knie vielleicht ein wenig Unterstützung brauchen. Versuche es einmal mit einer kleinen Rolle oder einem gerollten Handtuch unter den Kniekehlen.
Anmerkung:
- Gehe sicher, dass du auf dem Becken sitzst und nicht auf dem Steißbein.
- Drücke deine Knie durch, um die Beine optimal zu strecken.
- Setze dich auf den Rand einer mehrfach gefalteten Decke. Das erleichtert dir die Vorbeuge.
- Mache keine ruckartigen Bewegungen!!!
- Diese Asana wird gerne auch im Stehen ausgeführt. Begebe dich dazu in die Haltung von Der Berg, spreize die Beine und verfahre dann genauso, wie in der sitzenden Haltung.
Die Gespreizte Beinstreckung ist eine Asana für:
- Dehnung und Festigung der Beinsehnen
- Entspannung des ganzen Körpers
- Bessere Durchblutung der gesamten Beckengegend
- Etwas Schmerzlinderung bei Gicht
- Frauen bei Menstruationsbeschwerden und Förderung der Eierstöcke
- Bessere Gelenkigkeit der Wirbelsäule.
Kontraindiktationen bei der Gespreizten Beinstreckung
Wenn du Probleme im Bereich der Lendenwirbelsäule hast, solltest du auf keinen Fall versuchen, den Oberkörper möglichst weit nach vorne zu bewegen. (Maximalbeuge)
Sollte es dir leicht schwindlig werden (niedriger Blutdruck), dann führe diese Asana nur im Sitzen aus.
Im Zweifelsfall frage bitte immer deinen Arzt oder Therapeuten.
Kurz und knapp
- Sanskritname: Upavistha Konasana
- Deutsche Bezeichnung: Gespreizte Beinstreckung, Sitzender Winkel
- Chakra: Wurzel-Chakra und Sakral-Chakra
- Typ: Vorbeuge
- Körper: Dehnung der Beinsehnen und der Wirbelsäule
- Geist: Beruhigt die Gedanken
- Kontraindikation: Probleme mit der Lendenwirbelsäule, Kreislaufprobleme
- Mondzeichen: Schütze,
- Passt zu: Knie- und Schenkelstreckung, Lotussitz
Text: Gespreizte Beinstreckung – Sitzende Winkel (Upavistha Konasana) ©mondyoga.de
Alle Fotos: Gespreizte Beinstreckung – Sitzende Winkel (Upavistha Konasana) ©mondyoga.de