Irische Legenden an Samhain: Jack O’Lantern

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  • Beitrag zuletzt geändert am:19. Oktober 2025

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Irische Legenden an Samhain: Jack O'Lantern
Irische Legenden gehören zu Samhain dazu

Ab Ende Oktober zeigt sich der Herbst von seiner mystischen Seite. Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit nimmt zu und morgens ist die Welt in Nebel eingehüllt. Und plötzlich leuchten überall geschnitzte Kürbisse von den Fensterbänken und Hauseingängen.
Dieser Brauch hat seine Wurzeln in einer Irischen Legende, die wahrscheinlich eine der schönsten und zugleich schrägsten ihrer Art ist: Der Geschichte von Jack O’Lantern.

Das keltische Fest zwischen den Welten

Samhain, ausgesprochen etwa wie „Sauween“, bedeutet im Irischen „Ende des Sommers“. Am 31. Oktober markierte dieses uralte keltische Fest nicht nur das Ende der Erntezeit, sondern auch den Beginn des neuen Jahres.

Die alten Iren glaubten, dass sich in dieser besonderen Nacht die Grenzen zwischen unserer Welt und die der Anderswelt öffnen. Feenwesen wie die mächtigen Sidhe wandelten durch die Landschaft, und auch die Seelen der Verstorbenen kehrten zurück. Um sich zu schützen, begannen die Menschen, Lichter in die Fenster zu stellen. Und genau hier kommt unsere Geschichte ins Spiel.

Irische Legenden: Jack o’Lantern

In einem kleinen irischen Dorf lebte einst ein Hufschmied namens Jack. Er trank gerne und hatte eine Begabung dafür, andere übers Ohr zu hauen. Kein Wunder also, dass sich irgendwann der Teufel höchstpersönlich für ihn interessierte.
Am Abend vor Allerheiligen saß Jack einmal wieder in seiner Kneipe. Plötzlich erschien der Teufel und sprach „Deine Zeit ist um, Jack. Deine Seele gehört jetzt mir.“

Irische Legenden und Jack o'lantern

Der erste Trick mit der Münze

„In Ordnung“, sagte Jack ruhig. „Aber wie wäre es mit einem letzten Drink?“ Der Teufel willigte ein. Als es ans Bezahlen ging, schlug Jack vor: „Wenn du dich eine Münze verwandeln würdest, könnten wir bezahlen!
Doch kaum hatte der Teufel die Form einer Münze angenommen, steckte Jack sie blitzschnell in seine Tasche – direkt neben einem silbernen Kreuz. Gefangen!

Erst nachdem der Teufel versprach, seine Seele für die nächsten zehn Jahre in Ruhe zu lassen, ließ Jack ihn wieder frei.

Zehn Jahre später: Der Apfeltrick

Man könnte meinen, Jack hätte diese Zeit genutzt, um ein besserer Mensch zu werden. Aber nein. Jack blieb Jack. Als die zehn Jahre verstrichen waren, erschien der Teufel erneut.

„Diesmal kommst du mit“, verkündete dieser mit finsterer Miene.

Jack schaute zu einem nahen Apfelbaum. „Du hast recht“, seufzte er. „Aber ich hätte furchtbar gerne noch einen Apfel. Wärst du so nett und würdest mir einen vom Baum pflücken?“
Der Teufel kletterte auf den Baum. Doch kaum war er oben, ritzte Jack schnell ein Kreuz in die Baumrinde. Wieder saß der Teufel in der Falle!
Diesmal schwor er, Jacks Seele niemals zu holen. Niemals. Für alle Ewigkeit.

Weder Himmel noch Hölle

Jack wurde älter und starb nach etlichen Jahren. Voller Hoffnung machte er sich auf den Weg zum Himmelstor. Doch dort wurde er abgewiesen. „Tut uns leid, Jack. Du hast zu viel getrunken, zu viel gelogen und zu viel gestohlen.“

Also wandte sich Jack zur Hölle. Doch auch dort hatte er kein Glück. Der Teufel stand in der Tür und schüttelte den Kopf. „Ich habe dir mein Wort gegeben, Jack. Deine Seele hole ich nicht.“

„Aber wo soll ich denn hin?“, fragte Jack verzweifelt.
„Geh zurück, wo du hergekommen bist“, antwortete der Teufel.

Die ewige Laterne

Jack schaute in die Dunkelheit. „Und wie soll ich den Weg finden? Ich sehe ja nichts!“
Der Teufel seufzte. Er nahm eine glühende Kohle und warf sie Jack zu. „Hier. Das ist alles, was du von mir bekommst.“
Jack fing die Kohle auf, legte sie in eine ausgehöhlte Rübe. So hatte er eine Laterne, die ihm in der ewigen Dunkelheit leuchten würde.

Seither wandert Jack O’Lantern zwischen den Welten umher und ist weder im Himmel noch in der Hölle willkommen.

Von der Rübe zum Kürbis oder: Wie kommen irische Legenden nach Amerika?

Die Iren begannen, an Samhain Rüben auszuhöhlen und mit Kerzen zu bestücken. Diese leuchtenden Gesichter sollten böse Geister abschrecken und gleichzeitig an Jacks Geschichte erinnern.

Als irische Einwanderer im 19. Jahrhundert nach Amerika kamen, kamen ihnen die schönen Kürbisse gerade recht. So wurde aus Jacks Rübenlaterne der leuchtende Kürbis, den wir heute kennen. Und du siehst: Samhain oder Halloween kommt nicht aus den USA. Es ist lediglich eine von vielen keltischen, bzw. irische Legenden.

Irische Legenden und Yoga?

Du fragst dich vielleicht, was diese Märchenstunde mit Yoga zu tun hat. 
Ich sehe das so:

Das Gedenken an die Verstorbenen zu Samhain erinnert uns daran, dass wir Teil einer größeren Kette sind. Im Yoga sprechen wir von der Verbundenheit aller Dinge (Yoga bedeutet ja „Verbindung“). Wenn wir uns an Samhain Zeit nehmen, unsere Ahnen zu ehren, praktizieren wir diese tiefe Verbundenheit über Raum und Zeit hinweg. 
Der alte Jack war nur einer von denen, die uns vorausgegangen sind. Und seine Laterne leuchtet uns seit ewigen Zeiten durch die dunkle Jahreszeit.

Die Kindstellung (Balasana)

Noch mehr Yoga?
Wenn du dich stärker in die Energie von Samhain verbinden möchtest, empfehle ich dir die Kindstellung (Balasana). Erlebe diese Asana als ein Symbol für die Rückkehr zur Erde, zum Ursprung, zum Rückzug in die Stille. Genieße die Ruhe, die Erdung und den Frieden.

Die Kindstellung (Balasana): Verbindung und Erdung

Berühmte letzte Worte

Ich liebe die Geschichte von dem listigen Jack o’Lantern. Mich als Bayer erinnert sie an das Volksstück Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben. In diesem Fall wird nicht der Teufel, sondern der Tod beim Schafkopfen hinters Licht geführt. 
Du kannst dein Samhain-Ritual so gestalten, wie es dir am liebsten ist. In diesem Artikel habe noch weitere schöne Tipps für dich. 


Text: Irische Legenden an Samhain: Jack O’Lantern ©mondyoga.de
Alle Fotos: Irische Legenden an Samhain: Jack O’Lantern ©mondyoga.de teilweise unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com und KI
Inspiration: Zu diesem Artikel wurde ich sehr stark von diesem Buch inspiriert: Samhain: Mythologie, Folklore, Rituale (Reise durch die Jahreskreisfeste) von Alexa Szeli

Zusammenfassung
Irische Legenden an Samhain: Jack O'Lantern
Artikel Name
Irische Legenden an Samhain: Jack O'Lantern
Beschreibung
Zu Samhain (Halloween) gibt es viele Irische Legenden. Hier die Geschichte von Jack o'Lantern, was Kürbisse damit zu tun haben und wie die Balasana uns an nun erdet und verbindet
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