*Der Artikel zum Thema Lughnasad enthält Amazonlinks*

Hast du schon gesehen, wie wunderschön die Felder aktuell in der Sonne leuchten?
Es ist nämlich bald Zeit für die erste Ernte. In den nächsten Wochen können bei uns im mitteleuropäischen Raum viele Obst- und Gemüsesorten geerntet werden. Auch Winterroggen, Winterweizen, Gerste und Hafer sind bald reif.
Nun ist Zeit für Lughnasad, eines der acht Jahreskreisfeste im keltisch-germanischen Raum. Dieses Fest auch als Lammas bekannte Fest, ehrt den Moment, in dem aus der Fülle des Sommers die Früchte sichtbar und greifbar werden.
Es ist eine Zeit des Übergangs: Die ersten Gaben des Sommers sind eingebracht und der Herbst kündigt sich schon ein klitzkleines bisschen an.
Lughnasad, Lughnasadh oder Lammas?
Dieses Fest hat viele Namen. Lughnasadh ist die ursprüngliche altirische Form und bedeutet „Versammlung zu Ehren des Gottes Lugh“. Die Aussprache (Luh-nass-ah) ist etwas ungewohnt, deshalb hat sich im Deutschen die vereinfachte Schreibweise Lughnasad eingebürgert. Übrigens handelt es sich bei dem keltischen Lichtgott Lugh um den Gott des Handwerks, der Künste und des Wissens.
Lammas stammt aus dem Altenglischen und bedeutet „Laib-Messe“. Das ist eine christliche Umdeutung, wie man sie bei den „heidnischen Festen“ häufig findet.
Egal wie wir es nennen: Es geht immer um die erste Ernte, Dankbarkeit und die Fülle des Sommers. Und wir machen ein schönes Fest daraus!
Mein Ritual zu Lughnasad

Suche dir ein Tuch aus Naturmaterialien, zum Beispiel Leinen. Darauf kannst du symbolisch deine „Erntegaben“ ablegen. Das können Dinge sein wie eine Scheibe selbstgebackenes Brot, Getreideähren oder Blumen. Oder du schreibst auf einen Zettel, was du in diesem Jahr bereits alles geschafft hast.
Lughnasad ist eine Einladung, innezuhalten. Was hat sich in meinem Leben bereits erfüllt?
Aber auch dieser Gedanke ist wichtig: Was kann ich loslassen?
Ablauf des Rituals
- Suche dir einen ruhigen Ort. Der kann gerne im Freien sein oder bei dir zu Hause. Stimme dich ein und spüre deine Verbindung zur Erde.
- Breite deine Erntegaben vor dich aus. Sprich laut aus, für was sie stehen, denn dies macht sie real. Freue dich über die Dinge, Momente oder Aufgaben, die dir dieses Jahr bislang gebracht hat.
- Lasse los, was nun geerntet, also abgeschlossen werden kann. Schreibe alles auf einen Zettel und übergib es der Erde, in dem du den Zettel in kleine Stücke reißt und eingräbst.
- Für die körperliche Verankerung führe ein kurzes Yoga-Set durch (siehe unten).
- Zum Abschluss ess deine mitgebrachten Speisen und trinke einen kleinen Schluck.
Speisevorschläge für Lughnasad
Lughnasad ist ein Erntefest – es darf also bodenständig, regional und voller Sonne schmecken. Hier habe ich ein paar Ideen für dich:
- Selbstgebackenes Brot oder Fladen mit Kräutern sind immer ein Renner
- Bunter Sommersalat mit allem was dein Herz begehrt
- Obst der Saison, also Pfirsiche, Zwetschgen oder Beeren
- Selbstgemacher Aufstrich
- Zum Trinken gibt es bei mir stilles Wasser, in das ich Himbeeren und Johannisbeeren lege. Ich habe dafür eine Karaffe, in der das supertoll aussieht und die man auch gut mitnehmen kann.
Alkohol zum Ritual?
In manchen Ritualbeschreibungen wird Alkohol, zum Beispiel in Form von Wein gereicht.
Ehrlich gesagt halte ich nicht so viel davon, bei Jahreskreisfesten alkoholische Getränke anzubieten. Ich persönlich möchte während eines Rituals nicht benebelt sein, sondern alles bewusst erfahren und genießen können. Alkohol stört diesen feinen inneren Raum und macht Rituale schnell flach oder beliebig. Manchmal haben die Teilnehmer eine längere Anfahrt. In diesem Fall ist Alkohol sowieso keine gut Wahl.
Aber manchmal mache ich aber Ausnahmen, zum Beispiel wenn es im Winter draußen sehr kalt ist. Oder man dort, wo man feiert, übernachten kann.
Aber ansonsten fühle ich mich immer vom Ritual selbst sehr beschwingt.
Diese Asanas passen an Lughnasad

Folgende Asanas spiegeln das Thema Erde, Ernte, Dankbarkeit und Loslassen:
- Tiefe Hocke (Malasana) schafft eine Verbindung zur Erde und schenkt Stabilität
- Krieger 2 (Virabhadrasana II) bringt dir eine innere Aufrichtung und Klarheit
- Schmetterlingshaltung (Baddha Konasana) schenkt dir Empfänglichkeit und Vertrauen
- Stuhl (Utkatasana) aktiviert die Körpermitte und erdet zugleich
Berühmte letzte Worte
Ich bin von einer Leserin gebeten worden, immer das Datum für das jeweilige Jahreskreisfest bekanntzugeben. Und ja Lydia, du hast Recht. Daran habe ich nie gedacht!
Also: Lughnasad feiern wir am Freitag, den 1. August oder um dieses Datum herum. Mach es so, wie es bei bei dir am besten passt.
Nun haben wir einen ganzes Jahr lang zusammen Jahreskreisfeste gefeiert. Mit dem nächsten Fest, dass wäre dann Mabon, geht wieder alles von vorne los. Und ich überlege mir, wie ich in Zukunft diese Kategorie gestalten werde. Denn ich schreibe nicht gerne immer das gleiche.
Welche Wünsche oder Ideen hast du? Schreibe mir einen Kommentar oder schicke mir eine Mail!
Text: Lughnasad, das Fest der ersten Ernte – Mein Ritual ©mondyoga.de
Alle Fotos: Lughnasad, das Fest der ersten Ernte – Mein Ritual ©mondyoga.de teilweise unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com

Schon mit 1 Euro bist du dabei und ich freue mich über deine Unterstützung!