*Der Artikel zum Thema Stuhlyoga enthält Amazonlinks*
Stuhlyoga ist eine wunderbare Form des Yoga. Sie wurde speziell für Menschen entwickelt, die Yoga im Sitzen praktizieren wollen oder müssen.
Das erste Mal kam ich während eines Yogakurs damit in Berührung. Während wir mit den verschiedenen Virabhadrasanas kämpften, saß an der Seite eine hochschwangere Frau auf einem Stuhl und bewegte ihre Arme zur Seite und nach oben. Auf meine Nachfrage versicherte sie mir, dass ihr diese kleinen, achtsamen Bewegungen im Einklang mit ihrer Atmung unglaublich gut täten.
Damals lernte ich, dass Yoga nicht nur aus möglichst artistischen Körperhaltungen besteht. Die Essenz des Yogas beinhaltet Achtsamkeit, Bewegung und die Dehnung genauso, wie die korrekte Atmung.
Wer hat’s erfunden? Und warum?
Ursprünglich entstand Stuhlyoga, um Yoga zugänglicher zu machen. Man dachte dabei besonders an Menschen mit eingeschränkter Mobilität, zum Beispiel nach Krankheiten oder Unfällen. Aber auch an Senioren oder wie oben beschrieben an werdende Mütter. Später entdeckte man den modernen Menschen mit seinem sitzenden Bürojob, der kaum noch an Bewegung denkt.
Dieser Ansatz wurde durch die Yogalehrerin Lakshmi Voelker populär, die in den 1980er Jahren die Methode des Chair Yoga entwickelte. Damit gab sie unzähligen Menschen die Möglichkeit, trotz körperlichen Einschränkungen von den Vorteilen des Yoga zu profitieren.
Das Besondere an Stuhlyoga ist nämlich, dass hier traditionelle Asanas so angepasst wurden, dass man sie im Sitzen – also auf einem Stuhl – ausführen kann. Viele der bekannten Yoga-Übungen lassen sich auf diese Weise abwandeln, ohne dass man dabei auf Flexibilität, Kraft oder Entspannung verzichten muss. Der Fokus liegt auf der bewusster Atmung, den sanften Dehnungen und achtsamen Bewegungen. So stärken wir den Körper und lösen Verspannungen.
Der Stuhl dient uns lediglich als Hilfsmittel, um die Bewegungen sanfter und stabiler zu gestalten.
Für wen ist Stuhlyoga geeignet?
Stuhlyoga ist besonders gut geeignet für:
- Senioren: Ältere Menschen, die Schwierigkeiten mit Bewegungen auf dem Boden haben, finden im Stuhlyoga eine ideale Möglichkeit, sich zu bewegen und flexibel zu bleiben.
- Menschen mit eingeschränkter Mobilität: Wer aufgrund von Verletzungen, chronischen Schmerzen oder körperlichen Einschränkungen nicht auf der Matte üben kann, profitiert von dieser Form des Yoga.
- Schwangere: So lange das Sitzen für sie noch angenehm ist
- Menschen in sitzenden Berufen: Stuhlyoga eignet sich hervorragend als Pause während eines langen Arbeitstags im Sitzen. Es hilft, die Durchblutung zu fördern, Verspannungen im Rücken zu lösen und Stress abzubauen.
- Anfänger im Yoga: Für alle, die neu im Yoga sind oder sich anfangs nicht auf den Boden setzen möchten, bietet Stuhlyoga einen sanften Einstieg.
Natürlich solltest du dich im Zweifelsfall immer von deinem Arzt oder Therapeuten beraten lassen.
Wo kannst du Stuhlyoga lernen?
Viele Yoga-Studios bieten mittlerweile Stuhlyoga-Kurse an. Gerade Studios, die sich auf therapeutisches Yoga oder Senioren-Yoga spezialisiert haben und Hebammen wären da die richtigen Ansprechpartner für dich.
Du kannst aber auch online viele Videos und Tutorials finden, die dir die Grundübungen und den Ablauf von Stuhlyoga näherbringen. Aber natürlich lohnt es sich immer, nach zertifizierten Lehrern zu suchen, die speziell in dieser Methode ausgebildet sind.
Dein Equipment für Stuhlyoga
Benötigt wird:
1. Stabiler Stuhl
- Das wichtigste Hilfsmittel ist ein fester Stuhl, idealerweise ohne Rollen und Armlehnen und mit einer geraden Rückenlehne. Das Modell „Klassischer Küchenstuhl“ wäre also ideal. Dein Stuhl sollte stabil stehen und ausreichend Platz bieten, damit du dich bequem bewegen kannst.
2. Yogamatte (optional)
- Eine Yogamatte muss nicht sein. Es schadet aber auch nicht. unter dem Stuhl für zusätzlichen Halt zu sorgen. Wenn du Stuhlyoga mit klassischen Asanas kombinierst, ist eine zusätzliche Yogamatte natürlich wichtig.
3. Kissen oder gefaltete Decke
- Ein Kissen oder eine Decke kann auf den Stuhl gelegt werden, um den Sitzkomfort zu erhöhen oder die Sitzhöhe so anzupassen, dass du in einer rückenfreundlichen Position bleibst.
4. Yoga-Gurt oder Tuch (optional)
- Ein Gurt oder ein Tuch kann bei Dehnübungen als Verlängerung deiner Arme dienen und dir dabei helfen, bestimmte Positionen intensiver und dennoch angenehm zu gestalten
5. Yogablöcke
- Yogablöcke sind auch nicht so wichtig. Wenn du aber welche besitzt, dann kannst du für eine gerade Sitzhaltung
- deine Füße darauf abstellen.
Welche Asanas aus Mondyoga eignen sich für diese Yogaform?
Es gibt etliche Asanas aus dem MondYoga-Universum, die für Stuhlyoga geeignet wären. Hier ein paar Beispiele:
- Rumpfbeuge im Sitzen (Paschimottanasana)
- Twist (Ardha Matsyendrasana)
- Adler (Garudasana)
- Haltungsgriff (Gomukhasana)
- Ellenbogenschwung
Zusätzlich zu dieser Auswahl solltest du es auch mal mit Pranayamas probieren! Auch Mudras passen gut in das Konzept von Stuhlyoga. (Mudras passen eigentlich immer, aber oft vergisst man sie in der alltäglichen Yogapraxis)
A little bit more inspiration wanted?
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Du willst die Mittagspause nutzen, um ohne großen Aufwand etwas Ruhe und Kraft zu tanken und dir dabei gleichzeitig auch körperlich etwas Gutes tun? Du fühlst dich nicht ganz fit, bist aufgrund einer Verletzung vielleicht gerade etwas eingeschränkt und möchtest dennoch in Bewegung bleiben? Dann verlege deine Yoga-Session doch einfach mal auf deinen Lieblingsstuhl.
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Berühmte letzte Worte
Du siehst: Mit Stuhlyoga kannst du dir selbst eine wohltuende Yoga-Pause gönnen, die sich perfekt in deinen Alltag integrieren lässt. Dabei ist es egal, ob du zu Hause, im Büro oder unterwegs bist.
Kanntest du diese Yogaform bereits? Dann erzähle mal von deinen Erfahrungen.
Wenn nicht, hoffe ich, dass ich dich mit diesem Artikel habe inspirieren können. Wir sind hier schon fleißig am Trainieren!
Text: StuhlYoga – Sanftes Yoga für Jung und Alt ©mondyoga.de
Alle Fotos: StuhlYoga – Sanftes Yoga für Jung und Alt ©mondyoga.de und unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com und KI
Also gerade Menschen in sitzenden Berufen würde ich eher auf die Matte scheuchen. Ich sitze auch den lieben langen Tag am Rechner und wöllte dann nicht auch noch sitzend Yoga machen. Und bevor ich im Großraumbüro auf dem Bürostuhl (mit Rollen und Armlehnen) vorturne, gehe ich lieber mal bei einem Kollegen vorbei oder in die Kaffeeküche. Aber für alle anderen genannten ist das eine klasse Variante, um in Bewegung zu kommen.
Liebe Grüße!
@Vanessa: So gesehen hast du natürlich Recht. Aber jemanden, der seit Jahren auf seinen 4 Buchstaben rumhockt, wird hat verlernt, sich mehr zu bewegen. Für ihn könnte dann StuhlYoga der Einstieg in ein neues Körperbewusstsein sein.
LG
Sabiene