Lachyoga – Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Yoga-Praxis
  • Beitrags-Kommentare:4 Kommentare
  • Lesedauer:8 min Lesezeit
  • Beitrag zuletzt geändert am:14. Januar 2024

*Der Artikel zum Thema Lachyoga enthält Amazonlinks*

Lachyoga - Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress
Gar nicht lächerlich: Lachyoga!

Ich gebe es einmal zu: Als ich zum ersten Mal von einem Kurs in Lachyoga gelesen habe, hielt ich dieses Angebot für absurd.
Dann entdeckte ich eine Dokumenation von und mit der Schauspielerin Esther Schweins, in der sie über Yoga in Indien berichtete. Darin war eine Szene zu sehen, in der mehrere Mitfünfziger in einem Park mitten in Mumbai sich regelrecht einen Ast lachten. Lauthals. Ohne Grund, aber mit hochgeworfenen Armen und Bauchhalten und anschließenden Umarmungen.
Sie praktizierten dort unter Anleitung eines ehemaligen Offiziers Lachyoga. Und seitdem ich das gesehen habe, gehen mir diese fröhlichen Gesichter nicht mehr aus dem Kopf. 

Lachen ist gesund

Das Lachen gesund ist, ist eine Binsenweisheit, der man kaum mehr Beachtung schenken möchte.
Aber trotzdem ist sie wahr! Denn wenn wir lachen, aktivieren wir mehr als hundert Muskeln, vor allen die Gesichtsmuskeln und die Atemmuskulatur. Dadurch, dass wir beim Lachen automatisch tief ein- und ausatmen, versorgen wir unseren gesamten Körper mit frischen Sauerstoff und stärken das Herz-Kreislauf-System.
Außerdem wird beim Lachen:

  • Stress abgebaut
  • unsere Laune angehoben
  • unser Immunsystem gestärkt
  • und sogar die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt.

Dabei ist es dem Körper völlig egal, ob wir mit oder ohne Grund lachen. Und sogar ein kleines Lächeln mit heraufgezogenen Mundwinkeln wirkt nicht nur auf unsere Außenwelt, sondern auch auf uns regelrechte Wunder.

Übrigens lachen Kinder bis zu 400 mal am Tag. Wir Großen können von Glück reden, wenn wir auf 15 Lacher täglich kommen.

Eigentlich ist es nur folgerichtig, wenn wir das Lachen bewusst für unsere Gesundheit nutzen. Zum Beispiel auch im Zusammenhang mit Yoga.

Wer hats erfunden?

Bei solch neuen oder alternativen Methoden ist es immer interessant zu wissen, von wem oder aus welcher Richtung die Idee stammte.

Der Amerikaner Norman Cousins war in den Siebzigerjahren ein bekannter Wirtschaftjournalist. Er war an einer entzündlichen Veränderung der Wirbelsäule erkrankt, eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Er stellte fest, dass häufiges bewusstes Lachen positive Auswirkungen auf seine Erkrankung hat und sein Leben viel lebenswerter machte. Seine Publikationen wurden von Gelotologen (Lachforscher) überprüft und mit einer vermehrten Produktion von bestimmten körpereigenen Hormonen begründet.
Ende der Neunzigerjahre wurde Lachyoga durch den indischen Arzt und Yogalehrer Madan Kataria verbreitet.
Er gründete nicht nur in Indien etliche Lachclubs und benannte den ersten Sonntag im Mai zum Weltlachtag. (Save The Date!)

Wie geht Lachyoga (Yogalachen oder Hasya-Yoga)?

Weniger Stress, gute Laune: Probiert einmal Lachyoga aus und beobachtet, was das mit euch macht!
Lach dich gesund und munter!

Es ist nicht unbedingt nötig, dass du einen Lachyoga-Kurs belegst. Allerdings macht das natürlich in einer Gruppe viel mehr Spaß und reißt einen auch bei schlechtester Laune mit.
Da im Moment gerade solche Zusammenkünfte leider überhaupt nicht angesagt sind (Stichwort Aerosole!), empfehle ich dir bei Interesse im Netz nach einem Online-Kurs zu suchen.

Lachyoga Do it yourself

Du kannst aber ganz einfach bei dir zu Hause Lachyoga üben, dass ist nämlich gar nicht so schwer. Wenn du deine Nachbarn oder Familienmitglieder nicht aufschrecken möchtest, lache einfach stimmlos. Zur Not geht das nämlich auch.

Lächle dein Spiegelbild an

Wenn du dir beim grundlosen lauten Lachen blöd vorkommst, dann versuche für den Anfang, dir im Spiegel zuzulächeln. Stelle dir dein Spiegelbild als eine dir fremde Person vor, die du trotz der schiefen Nase und den schlecht sitzenden Haaren sympathisch findest. Du kannst das auch mit der Tadasana (Berghaltung) kombinieren und dir bei einem Namasté zulächeln. Das ist dann eine sehr gute Übung in Selbstakzeptanz.

Lächle, was immer du tust

Manche Yogalehrer fordern ihre Schüler auf, bei bestimmten Yogastellungen zu lächeln. Und das hat seinen Grund. Wie oben bereits erwähnt, hebt die Aktivierung bestimmter Gesichtsmuskeln unsere Laune. Ganz automatisch!
Lächle, wo immer es geht und wann immer du daran denkst. Lächle beim Einkaufen, beim Spazierengehen, beim Abspülen, beim Telefonieren und im Lotussitz. Deine Ausstrahlung wird positiver werden und deine Umgebung freundlicher.

Ausatmen, Einatmen, Lachyoga

Wenn du nun nach diesen Vorbereitungen bereit für Lachyoga bist, dann empfehle ich dir folgende Vorgehensweise:

  • Stelle dich mit lockeren Knien hüftbreit hin
  • Mache eine Atemübung (Pranayama), zum Beispiel die Reinigungsatmung
  • Atme ein, klatsche in die Hände und stampfe mit den Füßen mehrfach auf
  • Beim nächsten Ausatmen lache ganz einfach los
  • Wenn du dir unsicher bist, dann rufe die Silben „Hahaha“ und „Hohoho“
  • Atme wieder ein und wiederhole beim Ausatmen das Lachen
  • Spiele mit deiner Lautstärke, mit den Silben und der Betonung
  • Du darfst dabei auch Grimassen schneiden, den Oberkörper leicht vorbeugen und sonstigen Quatsch machen.

Wenn du jemanden hast, der mit dir Lachyoga macht, dann schaut euch dabei in die Augen. Das wirkt dann gleich doppelt so gut. Du kannst Lachyoga immer und überall praktizieren und so lange du willst und so oft, wie du es brauchst.

Wichtig ist, dass du dich nach dem Lachyoga ein wenig ausruhst und sammelst. Wenn du Zeit hast, meditiere ein wenig. Denn das Ziel sollte sein, diese gute Laune, die du in dir geschaffen hast, zu konservieren und mitzunehmen

Kontraindikationen

Leider gibt es auch beim Lachyoga einige Kontraindikationen. Wenn du unter einem Zwerchfellbruch, Angina Pectoris, Bluthochdruck, Glaukom leidest, solltest du dies lieber nicht praktizieren. Auch bei schweren Depressionen oder wenn du Psychpharmaka einnimmst wird von dieser Praxis abgeraten.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob Lachyoga etwas für dich ist, dann frage bitte unbedingt deinen Arzt.

Berühmte letzte Worte

Als ich vor ein paar Wochen begann, mich über Lachyoga zu beschäftigen, hatte ich gleichzeitig ein bestimmtes Problem, das mich belastet hat. Gleich nach meinem ersten Lachyoga-Versuch konnte ich feststellen, dass es mir besser ging. Denn ich hörte auf, mir zu viel Gedanken um diese Angelegenheit zu machen. Mittlerweile und nach mehreren Lachyoga-Sessions konnte ich dieses Problem zur Zufriedenheit aller lösen. Vielleicht nicht allein durch Lachyoga. Aber durch diese Methode habe ich den nötigen Abstand gewinnen können, um alles von einer anderen Warte aus zu betrachten.

Die eingangs erwähnte Dokumentation Yoga in Indien: Unterwegs mit Esther Schweins kannst du dir auf Amazon Prime Video ansehen. Den Bericht über Lachyoga findest du ungefähr in der Mitte der ersten Folge.

***

Hast du schon mal Erfahrungen mit Lachyoga machen können? Was hältst du davon? Erzähle es mir!


Text: Lachyoga – Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress ©mondyoga.de
Alle Fotos: Lachyoga – Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress ©mondyoga.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com / Unsplash

Zusammenfassung
Lachyoga - Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress
Artikel Name
Lachyoga - Schenkt gute Laune und hilft gegen Stress
Beschreibung
Lachen ist gesund! Und wenn es gerade nichts zum Lachen gibt, dann praktiziert doch einfach einmal Lachyoga - Lachen ohne äußeren Grund.
Autor

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Alice

    Liebe Sabine,
    Lachyoga war uns bis dato gänzlich unbekannt. Damit müssen wir uns doch direkt auseinandersetzen :) Ein wenig Lachen kann ja auch nur gesund sein.
    Liebe Grüße
    Alice

    1. Sabiene

      @Alice: Probiere es aus und du wirst sehen, dass Lachyoga wirklich eine erstaunliche Wirkung hat!
      LG
      Sabiene

  2. Andrea Kuschan

    Hallo Sabine,

    Ich hatte schon davon gehört und ich glaube auch, dass es funktioniert.

    Als ich gerade deinen tollen Beitrag gelesen habe, dachte ich mir: Das probiere ich mal beim nächsten Training mit meiner Laufgruppe mal aus. Vielleicht als Erwärmung 😂.

    Mal sehen, wie das ankommt.
    Danke für diese Inspiration

    Liebe Grüße
    Andrea

    1. Sabiene

      @Andrea: Bitte sehr!
      :-)
      LG
      Sabiene

Schreibe einen Kommentar