Mudras – Kleine Gesten, große Wirkung!

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  • Beitrag zuletzt geändert am:29. Februar 2024

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Mudras - Zehn einfache Fingergesten zum Ausprobieren
Mudras – kleine Gesten, große Wirkung

Wer sich für fernöstliche Kulturen und Religionen interessiert, kommt um Mudras kaum herum. Diese kleinen Fingergesten finden wir auf zeitgenössischen Darstellung von Göttern, Bodhisattvas und Buddhas. Genauso sind sie ein wichtiger Bestandteil von traditionellen Tänzen in Asien. Und da sie natürlich auch bei Meditationen sehr nützlich sind, haben sie Einzug in die Yogapraxis erhalten.
Heute zeige ich dir zehn einfache Mudras und erkläre dir, wie du sie anwendest und wie sie wirken.

Was genau ist eine Mudra?

Der Begriff Mudra (मुद्रा mudrā f.) kommt aus dem Sanskrit und bedeutete ursprünglich so viel wie Siegel.
Inzwischen übersetzt man die Silbe Mud mit Freude und ra mit geben. Eine Mudra gibt dir also Freude. Schön, oder?

Mudras bestehen in der Regel aus Fingerhaltungen oder -gesten und es gibt unendlich viele davon. Ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele kann man mit den Meridianen oder Energiepunkten in den Fingerspitzen und in den Handflächen erklären. Es werden ihnen auch Heilkräfte auf den Körper zugesprochen, was ich für unseriös halte.
Eine psychische und mentale Wirkung kann man aber nicht von der Hand weisen (sozusagen …). Und dies kann schon mal sehr viel bedeuten.

Fun Facts über Mudras

Ich habe dir hier bereits einige Mudras vorgestellt. Zum Beispiel entspricht die erste Stellung in der Asana Der Berg der Anjali Mudra (siehe unten). Und da zu allen Mudras auch ein Mantra gehört, sagen wir in diesem Fall Namasté.
Das bedeutet sinngemäß, dass das Göttliche in uns das Göttliche unseres Gegenübers grüßt.
Oder wie der Bayer sagt: „Grüß Gott“.
(Das ist kein Scherz.)

Im letzten Monat hatten wir mit Die Blume eine Kombination von Mudras als Asana des Monats.
Und die Handstellung der Wechselseitigen Nasenatmung zählt ebenfalls zu den Mudras.

Die bekannte Merkel-Raute, die typische Handstellung von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel entspricht der umgedrehten Hakini Mudra.

Hakini Mudras
Hakini Mudra

Die Hakini Mudra ist gut für das Gedächtnis und stärkt die Intuition.
In einem Interview meinte Frau Merkel einmal, dass diese Fingergeste dafür sorgt, dass sie eine gerade Körperhaltung einnimmt.
Wie auch immer.

Mudras – Kleine Gesten, große Wirkung!

So nutzt du Mudras für dein Wohlbefinden
Diese zehn Mudras solltest du einmal ausprobieren
anjali mudra mudras

Anjali Mudra oder Namaskar Mudra

Schließe deine Handflächen wie zum Gebet in Höhe deines Herz-Chakras oder vor deinem Gesicht (vermittelt Respekt).
Diese Mudra:

  • hat eine ausgleichende Wirkung
  • bringt die rechte und linke Gehirnhälfte zusammen
  • zentriert dich und deine Gedanken
  • steht für Dankbarkeit und Frieden.
Chin oder Guyan Mudras

Chin oder Guyan (Jnana) Mudra

Auch dieses Mudra kennst du bestimmt im Zusammenhang mit Meditationshaltungen und dem Mantra Om.
Hier werden alle Finger gestreckt, lediglich die Kuppen von Daumen und Zeigefinger berühren sich und bilden einen Kreis.
Interessant: Beim Chin Mudra zeigen die Handflächen nach oben, beim Gyan oder Jnana Mudra nach unten.
Diese Mudra:

  • hilft dir, einzuschlafen
  • schenkt dir einen klaren Verstand
  • fördert die Konzentration
Shunja Mudras

Shunja Mudra

Halte mit dem Daumen den Mittelfinger nach unten. Die anderen Finger bleiben gerade gestreckt.

  • stärkt das Grundvertrauen in das Leben
  • kann bei Problemen mit den Ohren und dem Innenohr helfen
  • schenkt dir Klarheit

 

Surja mudra

Surja Mudra

Die Haltung ist ganz ähnlich, wie beim Shurja Mudra oben. Nur hältst du diesmal mit dem Daumen deinen Ringfinger nach unten.

  • Diese Mudra regt den Stoffwechsel an.

 

Vayu mudras

Vayu Mudra

Auch hier ist die Haltung wieder ganz ähnlich, nur wird diesmal der Zeigefinger nach unten gehalten.
Diese Mudra:

  • gleicht innere Unruhe aus
  • kann Völlegefühl und Blährungen lindern
  • hilft gegen Hautunreinheiten
pritivi mudra

Pritivi oder Prithivi Mudra

Berühre mit der Kuppe deines Daumens die Kuppe deines Ringfingers und spüre den Energieschub
Diese Mudra:

  • „… bringt verbrauchte Energie sofort zurück…“
  • verhindert trockene Haut, Haarausfall und Hautausschläge
  • stärkt deine Erdverbundenheit
lingam mudra

Linga Mudra

Verschränke deine Finger und lasse einen deiner Daumen aufrecht stehen. Umschließe diesen mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand.
Diese Mudra:

  • lindert akute Erkältungen und Infektionen
  • kann das Immunsystem anregen
  • öffnet die Atemwege
apana mudra

Apana Mudra

Beuge Ring- und Mittelfinger und halte sie mit deinem Daumen. Lasse Zeige- und kleiner Finger gestreckt.
Diese Mudra:

  • reguliert den Stoffwechsel
  • reinigt den Körper
  • erdet und stärkt das innere Gleichgewicht.

Vajrapradama Mudra

Lockere deine Hände und Finger. Verschränke ausgehend vom kleinen Finger die Finger miteinander. Die Kuppen der beiden Zeigefinger liegen aufeinander und die Daumen zeigen nach oben.
Diese Mudra:

  • schenkt dir Zuversicht, Kraft und Mut auch in schweren Zeiten
  • lindert das Gefühl von Überforderung und Stress
Dhyana mudra

Dhyana Mudra

Achte darauf, dass du mit gerader Wirbelsäule stehst oder sitzt. Lege eine Hand in die andere und bringe die Daumenspitzen aneinander. Lege nun deine Hände entspannt in deinen Schoß.
Diese Mudra:

  • hilft dir, deine eigene Mitte zu finden
  • lässt dich innehalten und still werden
  • hilft dir in der Meditation
  • macht dich offen für Neues
  • ist eine der häufigsten Mudras, die man auf Abbildungen von Buddha sehen kann.

So wendest du Mudras an:

Das Schöne an diesen Fingergesten ist, dass du sie immer und überall anwenden kannst.
Am wirkungsvollsten ist es aber, wenn du dies in Ruhe und mit voller Achtsamkeit tun kannst. Denn so kannst du sie und ihre Wirkung am besten kennen lernen.
Beginne und beende alle deine Yogasitzungen mit der Anjali Mudra, egal ob du dir eine lange Sitzung oder bloß eine Runde Sonnengruß vorgenommen hast. Ich empfehle diese Mudra auch zur Sammlung vor schwierigen Asanas, bei denen es um das Gleichgewicht geht, wie der Adler oder der Baum. 

Wenn du meditierst, halte deine Hände in der Chin Mudra oder Dhyana Mudra, was dir lieber ist.

Ansonsten empfehle ich dir, dass du dir jede Woche eine andere Mudra vornimmst und dir Zeit für sie nimmst und sie studierst. Echte Yogis verwenden dafür mindesten 45 Minuten am Tag. Aber für die meisten von uns werden 10 Minuten realistischer sein.

Vielleicht werde ich künftig auf meinem Instagram-Kanal regelmäßig Mudras vorstellen. Folgst du mir hier schon?

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Auch bei so einfachen Handlungen wie bei diesen Mudras muss ich noch schnell etwas zum Thema Vorsicht! sagen. Denn selbst, wenn ich eine direkte körperliche Wirkung bezweifle, tut sich bei der Anwendung doch einiges im feinstofflichen Bereich.

Wenn dir also eine Mudra unangenehm ist, wenn du Kopfweg bekommst oder dir schlecht oder schwindlig wird, dann höre sofort damit auf. Schüttle deine Finger aus und trinke vielleicht ein Glas Wasser.

Wenn du unter Arthrose, Arthritis, Gicht, Rheuma oder anderen Problemen in den Finger leidest, musst du sehr vorsichtig sein. Vielleicht tut es dir gut, wenn du diese Gesten im warmen Wasser machen kannst.

Ansonsten gilt auch hier, dass du im Zweifelsfall deinen Arzt oder Therapeuten fragst.
Bei dieser Gelegenheit würde es mich doch interessieren, was diese zum Thema Mudra sagen.

Noch schnell ein Buchtipp zum Thema Mudras

Ganz ohne Buchtipp geht es natürlich nicht!

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Der Energie-Kick für alle Lebenslagen von Swami Saradananda und Anna Hübinger

Immer mehr Menschen entdecken die harmonisierende, heilsame Kraft der Mudras. Bereits nach kürzester Zeit entfalten diese altindischen Handhaltungen ihre wohltuende Wirkung: Energieblockaden lösen sich auf, Anspannung und Stress verschwinden, die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und Körper, Seele und Geist wieder ins Gleichgewicht gebracht. DieYoga-Lehrerin Swami Saradananda stellt die 70 wirksamsten Mudras vor. Mit zahlreichen Farbfotos und klarer Schritt-für-Schritt-Anleitung können die Mudras schnell in den Alltag integriert werden.

Berühmte letzte Worte

Diesen Artikel wollte ich schon sehr lange schreiben. Aber das Thema Mudras ist so vielfältig, dass ich mich immer wieder ein wenig verfranst habe.
Ich hoffe, ich habe dir hier eine repräsentative Auswahl von Mudras und genügend Informationen zu dem Thema geben können. Wenn du Ergänzungen oder Anmerkungen hast, dann schreibe mir gerne einen Kommentar.

Vorschau auf die nächsten Artikel

Auf meinem Blog Sabienes Welt stelle ich am Dienstag, den 19. Juli einen richtig guten Krimi vor, der bereits mit Bjarne Mädel verfilmt worden ist. Weißt du schon, welchen ich meine?
Hier geht es am 26. Juli mit der Asana des Monats weiter.

Also: Stay tuned!


Text: Mudras – Kleine Gesten, große Wirkung! ©mondyoga.de
Artikelbilder: Mudras – Kleine Gesten, große Wirkung! ©mondyoga.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com Mudras: Sunnyfields/creativemarket

Zusammenfassung
Mudras - Kleine Gesten, große Wirkung!
Artikel Name
Mudras - Kleine Gesten, große Wirkung!
Beschreibung
Mudras sind einfache Fingergesten, die du sehr bequem und einfach für deine tägliche Yogapraxis nutzen kannst. Hier zeige ich dir eine kleine Auswahl
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